Sporgasse 23, 8010 Graz
Tel. +43 / 316 / 82 71 06
service@steirisches-heimatwerk.at
www.heimatwerk-steiermark.at
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr: 9.30 – 18.00 Uhr
Sa: 9.30 – 15.00 Uhr
Steirisches Trachten-ABC
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Gemeinsam mit Landeshauptmann Christopher Drexler wurde heute die neue Herrenschneiderei des Steirischen Heimatwerks eröffnet und somit der Startschuss für die Fertigung von Männertrachten in der Sporgasse 23 gegeben. Nach den nun folgenden Vorbereitungsarbeiten beginnt ab November 2023 die Annahme von Kundenaufträgen (Maßfertigung).
Begründet wurde das Steirische Heimatwerk als „Volkskundliche Verkaufsstelle“ im Volkskundemuseum in der Paulustorgasse im Jahr 1917. Im Jahr 1934 erfolgte der Ausbau und die Umbenennung in „Steirisches Heimatwerk“. In den ersten Jahrzehnten wurde das Heimatwerk als Verkaufsstelle für Kunsthandwerk und Trachtenstoffe samt Trachtenberatung geführt, erst im Jahr 1963 wurde mit dem Aufbau einer eigenen Dirndlschneiderei begonnen. Heute – genau 60 Jahre später – folgt die Erweiterung des Steirischen Heimatwerks um eine Herrenschneiderei. Somit kann das Steirische Heimatwerk nun erstmals nicht nur steirische Frauentrachten, sondern auch Herrentrachten in Maßfertigung anbieten, die in den hauseigenen Schneidereien in der Sporgasse 23 in Handarbeit und höchster Qualität gefertigt werden.
Landeshauptmann Christopher Drexler: „Wir können heute symbolisch den ersten Faden einfädeln und somit bemerkenswerte Handwerkskunst im Heimatwerk fortschreiben.“
Zur Vorgeschichte der Herrenschneiderei
Es ist einer glücklichen Fügung zu verdanken, dass das Steirische Heimatwerk heute diese Männerschneiderei eröffnen kann. Denn als der traditionelle Familienbetrieb „Loden Fürst“ am Grazer Grieskai vor mehr als einem Jahr bekannt gab, seinen Betrieb samt Schneiderei-Werkstätte nach 75 Jahren zu schließen, trat die Volkskultur Steiermark GmbH/Steirisches Heimatwerk in erste Gespräche mit der Familie Fürst. Dabei ging es insbesondere darum, das umfassende Wissen um die Fertigungsprozesse und -techniken zu sichern – vor allem im Bereich der steirischen Männertrachten. Denn die Volkskultur Steiermark GmbH verfolgt als Tochterunternehmen des Landes Steiermark mit dem Steirischen Heimatwerk einen kulturpolitischen Auftrag, der mitunter die Sicherung, Weitergabe und Weiterentwicklung des Wissens um die steirische Tracht beinhaltet.
Nach einem positiven Vertragsabschluss mit der Familie Fürst konnten im heurigen Sommer sämtliche vorhandenen Schnitte von steirischen Männertrachten sowie ausgewählte Maschinen der Firma „Loden Fürst“ in die Sporgasse 23 übersiedelt und mit der bisherigen Mitarbeiterin Johanna Lanz ein neues Dienstverhältnis begründet werden. Gemeinsam mit einem erfahrenen Herrenschneider und einem Lehrling wird sie nun die Heimatwerk-Männerschneiderei führen.
Kompetenzzentrum für steirische Tracht
Somit konnte das Wissen um die Fertigung der steirischen Männertracht gesichert und der schrittweise Aufbau dieser Kompetenzen im Steirischen Heimatwerk begonnen werden, was eine Weitergabe des Wissens an künftige Generationen beinhaltet. Beratend steht diesem Prozess der Landestrachtenberater (für Männertrachten) Schneidermeister Hubert Fink zur Seite.
Landeshauptmann Christopher Drexler betonte bei der Eröffnung: „Es ist eine große Freude, dass es uns gelungen ist, das Wissen um die Trachtenfertigung der Firma Loden Fürst zu erhalten und die Weiterführung durch das Steirische Heimatwerk einzufädeln. Damit bleibt der wertvolle und über viele Jahre aufgebaute Wissensschatz um die Fertigung bewahrt und die Geschichte um die traditionsreiche Trachtenfertigung wird um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben. Ein volkskultureller Schatz lebt weiter. Umso größer ist die Freude, dass wir heute symbolisch den ersten Faden einfädeln und damit höchste Qualität und bemerkenswerte Handwerkskunst fortschreiben.“
Im Zuge des Festaktes zur Eröffnung der Herrenschneiderei konnte auch die mittlerweile 85-jährige Gründerin der Damenschneiderei im Jahr 1963, Frau Barbara Koprivnik aus Klagenfurt, im Steirischen Heimatwerk begrüßt werden. In Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um das Steirische Heimatwerk wurde ihr vom Kuratorium Österreichisches Heimatwerk unter Vorsitz von Simon Koiner-Graupp gemeinsam mit Landeshauptmann Christopher Drexler das Goldene Verdienstzeichen mit Smaragd des Österr. Heimatwerks überreicht. Barbara Koprivnik begann 1956 in der Trachtenwerkstätte des Kärntner Heimatwerk als Schneiderin zu arbeiten. Nach ihrer Übersiedelung nach Graz wurde sie vom damaligen Landeshauptmann-Stellvertreter und Kulturreferenten Hanns Koren ersucht, für das Steirische Heimatwerk eine Trachtenwerkstätte für Dirndl aufzubauen. Mit ihrem Fachwissen begründete Barbara Koprivnik 1963 die Damenschneiderei für das Steirische Heimatwerk, baute diese in den kommenden Jahren schrittweise aus und leitete sie bis zu ihrer Pensionierung 1992.
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