Steirische Tracht digital

In der Kleine Zeitung-Serie "Bei uns dahoam" wurde heute die neue Trachtendatenbank des Steirischen Heimatwerks präsentiert:

Seidenschürze, Froschgoscherl, Knöpfe, Hafteln – keine der 315 Frauentrachten und 100 Männertrachten, die die volkskulturelle Landschaft der Steiermark prägen, gleichen sich aufs Haar. Ob Muster, Verarbeitung oder Farbkombination, in jeder Tracht steckt ein Stück regionale Geschichte. Im Steirischen Heimatwerk hat man es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur das Wissen über die regionale Tracht zu erhalten, sondern dieses auch zugänglich zu machen. Bereits vor einigen Jahren wurden die Trachtentraditionen der grünen Mark in Büchern zusammengefasst, seit Kurzem gibt es die Datenbank auch in digitaler Form. „Wer sich früher genau über regionale Trachten informieren wollte, musste entweder bei uns anrufen, vorbeikommen oder sich unsere Trachtenbücher kaufen“, so Simon Koiner-Graupp, Geschäftsführer der Volkskultur Steiermark. „Mit der digitalen Datenbank gibt es nun einen Ort, an dem alle Trachten übersichtlich zusammengefasst und für jede Person kostenlos zugänglich sind.“
Zur Trachtendatenbank „Steirische Frauentrachten“

Zur Trachtendatenbank „Steirische Männertrachten“

 

Seit Herbst 2023 wurde an der Datenbank getüftelt, jetzt blickt das Team des Heimatwerkes und der Volkskultur Steiermark auf eine digitale Sammlung, die nach Regionen und Kategorien sortiert und mit Bildern unterlegt ist. „Zudem kann man auch nach einzelnen Begriffen suchen, da die einzelnen Trachten genau beschrieben sind. Wer also nach Froschgoscherl sucht, bekommt eine Liste an Trachten, die eben solche traditionell verwenden“, so Koiner-Graupp. Die Datenbank soll nicht nur Interessierten das Stöbern erleichtern, sondern in weiterer Folge auch als Inspiration für das eigene Dirndl oder den Steireranzug dienen. „Viele Leute, die eine neue Tracht wollen, sind unschlüssig, was sie haben möchten und was ihnen gefällt. Durch die Datenbank kann man sich vorab bereits ein Bild machen“, sagt Heimatwerk-Leiterin Anita Schmid. Denn die Expertin weiß, drei Viertel der Kundinnen und Kunden lassen ihre Tracht maßanfertigen. „Da muss schließlich alles stimmen. Die Datenbank soll als Unterstützung dienen, denn Materialien, Muster und Stoffe sollte man dann doch vorher live gesehen und gefühlt haben“, so Schmid.

 

In Zukunft soll die Datenbank nach und nach erweitert werden, so der Plan laut Koiner- Graupp. „Neben der Auflistung und Beschreibung der Trachten soll ein Trachten-ABC auch Fachbegriffe erklären, die vielleicht weniger bekannt sind“, verrät der Geschäftsführer. „In den kommenden Monaten soll die Datenbank kontinuierlich weiter mit Informationen befüllt werden, aber dennoch leicht verständlich sein. Es soll keine wissenschaftliche Abhandlung werden“, scherzt Koiner-Graupp. So solle es möglich sein, in den Trachtenbeschreibungen auf Begriffe zu klicken und Erklärungen zu diesen zu erhalten. Zudem sollen in Zukunft auch Informationen zur Historie der Trachten beigefügt werden. „Daran arbeiten wir momentan, bei einzelnen Trachten ist das gar nicht so leicht, weil das Wissen darüber nicht immer dokumentiert wurde.“

 

Herzlichen Dank an die Redakteurin Simone Rendl für diesen schönen Bericht, der HIER zum Download zur Verfügung steht.